Gemeinde in Bewegung

 

Mehr als 260 Bezirke gibt es in der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland. Alle haben ihre eigene Prägung. Um diese Vielfalt zu zeigen, stellen sich in »unterwegs« regelmäßig EmK-Bezirke vor. In dieser Ausgabe geht es nach Siegen.

Da kommen wir her

Seit 1879 gibt es methodistische Gemeindearbeit unter dem Krönchen, dem Wahrzeichen der Stadt auf der Turmspitze der evangelischreformierten Nikolaikirche. Wir sind also eine mit den Jahren kleiner gewordene Gemeinde mit langer Tradition. Im Lauf der Jahre trafen aus der Siegener Gemeinde verhältnismäßig viele junge Menschen die Entscheidung, sich von Gott hauptamtlich als kirchliche Mitarbeiter berufen zu lassen. Von diesen Pastoren und Diakonissen aus dem Siegerland wirken einzelne noch bis heute prägend mit in der Gemeindearbeit.

Das sind wir

Seit 1955 ist die Gemeinde in der Christuskirche im Zentrum Siegens beheimatet. Heute gehören zu der Gemeinde noch 52 Glieder und Kirchenangehörige, wobei noch etwa 20 Besucher den traditionellen Gottesdienst am Sonntagmorgen besuchen. Einige Zeit prägte ein Schrumpfungsprozess das Leben der Gemeinde, da durch Umzüge und demografischen Wandel die Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde zum Erliegen kam. Doch seit ein paar Jahren kommt wieder Bewegung in die Siegener Gemeinde. Auf Initiative einiger junger Familien öffnete die Gemeinde im Winter 2013 ihre Räume für den Winterspielplatz »Kids and Play«, mit dem viele Familien erreicht wurden. Zeitgleich reaktivierte die Gemeinde den Frühstücksgottesdienst, unter dem Namen »Ma(h)lzeit«, zu dem einzelne dieser Familien eingeladen werden konnten. Mit durchschnittlich 40 Besuchern wird an diesen Vormittagen die gewohnte Besucherzahl verdoppelt.

Im September 2014 beschäftigte sich der Bezirksvorstand mit einem Referat von Christhard Elle (Aufmerksam mitgehen – Teilhabe an Gottes Mission) und gab der Gemeindearbeit eine neue Zielrichtung: »Wir möchten uns aufmachen und zu den Menschen gehen, um Räume zu schaffen, wo andere sich wohlfühlen. Unsere Hoffnung ist, dass dort durch die Begegnung mit uns auch Begegnung mit Gott stattfindet und dadurch neue Ideen und eine neue Gemeinschaft entstehen.«

Was machen wir?

Dieser Zielrichtung folgend, entstand seitdem das »Bistro Connected – Gemeinschaft neu erleben« in der ehemaligen Gaststätte Lindeneck, welche der Partyservice Hammer uns kostenlos zur Verfügung stellt. Hier treffen sich jeden Monat Menschen aus der Gemeinde und der Nachbarschaft zum gemeinsamen Abendessen mit kurzem Impuls. Die Gemeinde möchte hier das Prinzip der »radikalen Gastfreundschaft « verfolgen. Im Zuge dieses Projektes haben wir auch andere Veranstaltungen durchgeführt. Hierzu gehören Konzerte, Comedy- Abende, Public Viewing zur Fußball- EM und das Sommerfest.

Seit diesem Jahr veranstalten wir auch einen Mittagstisch. Einmal im Monat können dort Menschen für wenig Geld zu Mittag essen und auch die schon oben erwähnte Gastfreundlichkeit erleben. Schon nach den ersten Terminen, mit durchschnittlich 30 Gästen, können wir auch hier erste Erfolge feiern.

Durch den Schritt aus dem Kirchengebäude konnten wir bisher schon viele Menschen erreichen und sind froh über Gottes Führung auf diesem neuen Weg.

Christian Weber