30.10.2022 Einweihung des neuen Gemeindehauses am Lindenberg (ehemaliges Sparkassengebäude)

Abschied und Neubeginn

Nach 141 Jahren bewegter Geschichte des Methodismus in Siegen und davon 65 Jahren in der Hans-Kruse-Straße 23, stand wieder einmal ein Wechsel an. Leider war das Haus in der Hans-Kruse-Straße in den letzten Jahren ein bisschen zu groß geworden, zudem ensprach es nicht mehr ganz den Ansprüchen der heutigen Zeit.

Schon länger war die kleiner gewordenen Gemeinde auf der Suche nach einem geeigneten Gebäude, welches der traditionellen Gemeinde aber auch den neuen Bistro Connected Projekten Heimat bieten kann. Das sich ausgerechnet in dem verrückten „Coronasommer“ 2020 eine Möglichkeit auftat, man die ehemalige Filiale am Lindenberg kaufen konnte, sich zugleich ein Käufer für die Hans-Kruse-Straße fand hat und die kirchlichen Gremien diesem Experiment einer „kleiner“ gewordenen Gemeinde zugestimmten, war für die Methodisten eine Gebetserhörung.

Natürlich fiel es nicht leicht, Altes und Vertrautes zurückzulassen. Und ja, es war ein Wagnis in eine ungewisse Zukunft zu gehen. Aber im Vertrauen auf Gott könnten und wollten sie es tun.

Impressionen des neuen Gebäudes 1955-2020

Vom 20. November 1955 bis zum 24. Dezember 2020 war das Gemeindehaus in der Hans Kruse Straße nun die Heimat der Methodistengemeinde in Siegen.

Die Gemeinde erlebte eine Aufwärtsentwicklung. ln der Jahresstatistik 1958 wurde ein Hochstand von 190 Gliedern und 59 Probegliedern erreicht.

Am 16. Dezember 1962 erfuhr der Gemeinderaum ein gänzlich neues Aussehen und eine Orgel wurde eingeweiht.

Eine Neuanfang

Am 11. 10. 1953  wurde der Verkauf von Marienstraße 4 und der Ankauf des Bombentrümmergrundstücks Martin-Luther-Straße 23 (später: Hans-Kruse-Straße) beschlossen. Somit waren die Weichen für den Ort des künftigen Gemeindehauses gestellt.

Nach 14 Monaten Bauzeit wurde am 20. November 1955 das neue Gemeindehaus feierlich dem Dienste des Herrn durch Bischof Dr. Wunderlich geweiht. Die Freude war sehr groß, nun endlich ohne räumliche Einengung Gemeindearbeit betreiben zu können.

Wechselvolle Zeiten

Der zweite Weltkrieg markierte auch in der Siegener Methodistengemeinde einen leidvollen Wendepunkt.

Eine Anzahl unserer Gemeindeglieder war ausgebombt. Die Friedenskapelle war vollig zerstort, vom Wohnhaus stand nur noch die Fassade. Am Ende dieser leid- und notvollen Jahre gab es viele deprimierte Menschen.

Bild: Frauendienstgruppe um 1910, aufgenommen vor der Kanzelwand der Friedenskapelle Marienstraße 4

Ein eigenes Gemeindehaus

Nach 22. Jahren ging ein großer Wunsch in Erfüllung. Ein eigenes Gemeindehaus.

Bild: Friedenskapelle in der Marienstraße, erbaut 1901, im Zweiten Weltkrieg zerstört. Bild nach der Renovierung 1928!

1901 zählte der Bezirk 155 Glieder und 35 Probeglieder. Mit der neuen Kapelle hatte auch der Chor weitere Entfaltungsmoglichkeiten. Am Karfreitag 1902 veranstaltete er den ersten Passionsgottesdienst, der auch von fremden Leuten gut besucht war. So fand der Chor eine neue Schwerpunktarbeit, die in den nachsten Jahren wachsenden Zuspruch finden sollte.

Ein mühevoller Anfang

Am 9 August 1879 wurde in die Jährliche Bestellungsliste der Wesleyanischen Methodisten-Gemeinschaft die Missionsstation ,,Siegen/Westfalen" aufgenommen.

Noch in demselben Monat begann Prediger F. Wilhelm Ekert seine Tättigkeit im Siegerland.

Der Anfang war schwer. Es gab viele Anfeindungen.

Doch bereits im Frühjahr 1881 hielten sich 30 Personen zur kleinen Gemeinde.

Man traf sich an ganz unterschiedlichen Orten:

Christuskapelle in Fickenhütten (Geisweid) / Saal im Oranienhof / Saal neben Badeanstalt (Sandstraße) ...